Wunderbare Menstruation

Ein gesunder Menstruationszyklus unterliegt einem Rhythmus von 28 Tagen – genau wie die Mondphasen. Als normal gilt auch noch eine Abweichung von einigen Tagen mehr oder weniger. Höchster Ausdruck weiblicher Gesundheit des Hormonsystems ist jedoch der exakte 28 Tage-Rhythmus.
In meiner Praxis behandele ich seit vielen Jahren Frauen mit allen Arten von Regelbeschwerden vorwiegend klassisch homöopathisch. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sich bei der richtigen Mittelwahl der Zyklus zunehmend normalisiert; schmerzfrei wird und der idealen Zyklusdauer entspricht. Die Anzahl der Blutungstage ist ebenfalls relevant; eine ausreichende Menge Blut in der richtigen Farbe ist für die Reinigung der Gebärmutter und vielleicht sogar des ganzen Körpers relevant. Auch hier zeigt ein Zuviel oder Zuwenig Störungen des Hormonsystems, der Mineralstoffversorgung oder auch der allgemeinen Gesundheit an.
Man kann sagen, dass der Regelzyklus ein wertvoller Indikator der weiblichen Gesundheit ist. Fast immer gehen Erkrankungen der primären und sekundären weiblichen Geschlechtsorgane Störungen bei der Regelblutung voraus. Wie bei einem Frühwarnsystem sendet der Körper hier Signale, dass etwas global nicht stimmt. Fatal ist es, wenn diese Signale zu lange überhört, oder einfach unterdrückt werden.
Nicht selten ist z.B. der Fall, dass kurz vor den Wechseljahren die Blutungen auf einmal an Stärke zunehmen und auch in kürzeren Intervallen (Zyklen) von nurmehr 26 oder sogar 24 Tagen auftritt. Die Ursache ist hier eine ungünstige Umstellung des Hormonsystems hin zu einem Mangel an Progesteron. Das kann erblich bedingt sein, durch Stress oder Fehlernährung hervorgerufen sein oder auch Symptom einer tiefgehenderen Störung sein. In jedem Fall ist dies ein ungünstiges Vorzeichen und kann mit dem erhöhten Risiko einer Tumorbildung in späteren Lebensjahren einhergehen. Manchmal sind auch bereits gutartige Neubildungen wie Myome oder Zysten bereits am Entstehen und der Körper versucht, sie durch eine vermehrte Monatsblutung „loszuwerden“ bzw. zu entgiften.
Wird nun operativ die Gebärmutter teilweise oder vollständig entfernt oder verödet, damit die Blutung ausbleibt, wird dem Körper ein Reinigungsventil genommen. Das Problem der Hormonverschiebung z.B. des Progesteronmangels bleibt jedoch bestehen und kann nach einigen Jahren zu Folgeproblemen wie z.B. einer Tumorerkrankung der Brust führen.
Wie ist das bei einer hormonellen Einflussnahme durch die „Pille“ oder eine Hormonspirale? Diese enthalten häufig das dem Progesteron verwandte synthetische Gestagen und wirkend dadurch korrigierend ein. Speziell die Hormonspirale wirft jedoch ein anderes Problem auf: je nach Dosierung führt sie zum vollständigen Ausbleiben der Menstruation. Das Fehlen dieses natürlichen Reinigungsmechanismus über Jahre kann eine ganze Reihe von Nebenwirkungen bis hin zur Depression nach sich ziehen.
Wie das Wissenschaftsmagazin „Spektrum“ im Januar 2025 berichtete, kann die Hormonspirale regelrecht krank machen. Angstzustände, Depressionen oder Schmerzen – die Hälfte aller Anwenderinnen lässt eine für 5 Jahre Dauer konzipierte Hormonspirale schon vor Zeitablauf entfernen. Auch ein leicht erhöhtes Risiko für späteren Brustkrebs wurde wissenschaftlich erwiesen.
Link: https://www.spektrum.de/news/verhuetung-wie-gefaehrlich-ist-die-hormonspirale
Warum die Hormonspirale offensichtlich stärker als die „Pille“ die Gemütsverfassung negativ beeinflussen kann, konnte bisher durch Studien nicht geklärt werden. Denn immerhin wird weniger Hormon in den Körper eingebracht, als es bei der Pilleneinnahme als hormonellem Verhütungsmittel der Fall ist.
Doch aus Sicht der Naturheilkunde und auch der Homöopathiegeschichte gibt es durchaus einen Erklärungsansatz:
Die Regelblutung ist ein evolutionärer Vorteil der Frauen, denen sie eine längere Lebenserwartung verdanken. Wird diese wichtige Körperausscheidung unterdrückt, beginnt eine schleichende Vergiftung der Frau. Außerdem ist der Rhythmus der Natur gestört, die Biologie aus dem Takt gebracht und damit ein wesentliches Element der Selbstheilungskräfte gestört. Kann der Körper nun eine Erkrankung nicht mehr ausreichend durch eine Ausscheidung in Schach halten, muss dies auf anderem Wege zum Ausdruck gebracht werden. Je nach Konstitution und Erbanlage entstehen entweder über Jahre hinweg Neoplasien (Wucherungen) oder Veränderungen der Gemütsverfassung von leichten Verstimmungen bis hin zur psychiatrischen Erkrankung.
Es gehört zum jahrhunderte Alten Einmaleins der Heilkunde, die Ausscheidungen eines Patienten zu beurteilen, denn jede gesundheitliche Störung offenbart sich im ersten Stadium als Veränderung einer Körperausscheidung – sei es eine Veränderung des Stuhlgangs, des Schweißes, des Urins oder eben der Menstruation. Erst die moderne Medizin ist auf die „glorreiche“ Idee gekommen, krankhaft veränderte Ausscheidungen einfach zu unterdrücken und das den Patienten als Heilung zu verkaufen. Gut beraten sind alle Frauen und Männer, die auf ihren Körper hören und sich ganzheitlich behandeln lassen, bevor leichte Störungen zu echten Krankheiten werden.